Astronomische Vorschau Oktober 2023

Astronomische Vorschau André Wulff

 

Der Sternenhimmel im Oktober

Am abendlichen Himmel hat der Herbst Einzug gehalten. Alle Herbststernbilder stehen nun in einer günstigen Beobachtungsposition.
Einige der Sommersternbilder sind schon komplett unter dem Horizont verschwunden, die übrigen sind inzwischen zum Westhimmel gewandert.
So ist beispielsweise Arktur, Hauptstern des Bootes, schon unter den Horizont abgesunken. Auch das ausgedehnte Sternbild des Herkules nähert sich allmählich dem westlichen Horizont.

Im Oktober wird die Himmelsansicht von der sogenannten Andromeda-Gruppe bestimmt. Diese besetzt nun fast den gesamten östlichen Himmel.
Zur Andromeda-Gruppe gehören die Sternbilder Kassiopeia, Kepheus, Andromeda, Pegasus, Perseus und Walfisch.
Alle diese Sternbilder sind mit einer Ausnahme, dem lichtschwachen Walfisch, relativ einfach auszumachen. Das bekannteste davon dürfte wohl Kassiopeia, das „Himmels-W“ sein, dessen mittlere Spitze ungefähr in Richtung des Polarsterns weist. Wenn wir diese gedachte Linie nach Nordwesten verlängern, kommt das Sternbild Großer Bär ins Blickfeld. Der Große Bär steht im Oktober in seiner tiefsten Stellung knapp über dem nördlichen Horizont.
Zwischen dem Polarstern und dem Zenit finden wir im Oktober das Sternbild Kepheus, dessen Figur nicht so ohne Weiteres zu erkennen ist.
Andromeda hingegen ist als Sternenkette südlich von Kassiopeia relativ einfach zu erkennen.

Wenn wir der Sternenkette von Andromeda Richtung Süden folgen, landen wir schließlich beim Sternbild Pegasus, an das die Sternenkette praktisch angeheftet ist.
Selbst Einsteiger in die Astronomie finden Pegasus recht schnell und zuverlässig. Das Sternbild Perseus finden wir in diesem Monat hochstehend in östlicher Richtung, und zwar genau zwischen Andromeda und Kapella, dem Hauptstern des Sternbildes Fuhrmann.
Am südöstlichen Himmel schließlich stehen die Sternbilder Fische – ein zwar ausgedehntes, aber sehr lichtschwaches Sternbild, das schwer zu erkennen ist – und das Sternbild Walfisch. In den späteren Abendstunden kündigt sich tief im Osten bereits der himmlische Winter an:
Dort finden wir das Sternbild Stier und den wenig später aufgehenden Orion.


Die Planeten im Oktober

Merkur bietet Anfang Oktober eine Morgensichtbarkeit in den ersten Tagen des Monats. Merkur steht dann tief im Osten am Morgenhimmel im Sternbild Löwe.
Venus wird im Oktober als dominierendes Objekt am Morgenhimmel zu sehen sein.
Mars ist im Oktober unbeobachtbar.
Jupiter ist im Oktober im Sternbild Widder stehend der dominierende Planet.
Saturn ist im Oktober nach Einbruch der Nacht im Wassermann beobachtbar.
Uranus ist im Oktober fast die ganze Nacht im Widder stehend zu beobachten.
Neptun ist im Oktober in den Fischen stehend fast die ganze Nacht über zu beobachten.

 


Besondere Ereignisse im Oktober

Do 05.10.2023 23:59 MESZ: Alle 4 hellen Jupitermonde östlich des Planeten zu beobachten.
Fr 06.10.2023 05:21 MESZ: Beginn Mond bedeckt 49 AUR (5.3 mag.)
15:49 MESZ: Mond im letzten Viertel
Mo 09.10.2023 08:49 MESZ: Maximum des Meteorschauers der Draconiden, ZHR=var.
Fr 13.10.2023 07:07 MESZ: Extrem schmale Mondsichel am Dämmerungshimmel zu beobachten.
Fr 20.10.2023 19:15 MESZ: Merkur in oberer Konjunktion
So 22.10.2023 01:53 MESZ: Maximum des Meteorschauers der Orioniden, ZHR=30
05:31 MESZ: Mond im ersten Viertel24.10.2023
02:13 MESZ: Venus in größter westlicher Elongation 46.7°
19:49 MESZ: Mondphänomen „goldener Henkel“ beobachtbar.
Sa 28.10.2023 21:35 MESZ: Mond tritt in den Kernschatten
22:13 MESZ: Mitte der Mondfinsternis, Größe: 0.12,
22:26 MESZ: Vollmond
22:51 MESZ: Mond tritt aus dem Kernschatten
So 29.10.2023 02:00 MEZ: Ende der Sommerzeit, Uhren werden eine Stunde zurückgestellt.
Mo 30.10.2023 00:24 MEZ: Beginn Mond bedeckt Delta ARI (4.4 mag.)
01:35 MEZ: Ende Mond bedeckt Delta ARI (4.4 mag.)

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